Die Gebäudeinformatik – ein neuer Bereich mit Zukunft
Begriffe wie Gebäudeautomation, smart home oder smart cities gehören heute beinahe zum Standardvokabular, wenn es um Renovations- und Bauvorhaben geht. Sie sind Zeichen dafür, dass die digitaleTransformation auch vor Gebäuden nicht Halt macht. Die Antwort auf diese Entwicklung ist das neue Berufsfeld «Gebäudeinformatik».
In modernen Gebäuden steckt viel Technologie: Sensoren messen Werte wie Temperatur, Feuchtigkeit, Helligkeit oder Luftqualität und sorgen mit diesen Informationen für ein optimales Raumklima. Der Energieverbrauch von Gebäuden wird durch Vernetzung verschiedener Verbraucher optimiert und der Wohnkomfort durch Automation erhöht. Um derartige Anwendungen in Gebäuden zu implementieren, sind Fachkenntnisse verschiedener Branchen gefragt. So bedarf es Kenntnisse aus dem Bereich der Elektrik, aber auch aus der Informatik. Aus diesem Grund haben der EIT.swiss als Verband der Elektrobranche und ICT Berufsbildung Schweiz als Vertreter des Informatikbereichs beschlossen, ein neues Berufsbild und eine neue Grundbildung zu entwickeln. Die Gebäudeinformatikerin oder der Gebäudeinformatiker EFZ deckt genau jene Bedürfnisse ab, die heute auf dem Markt gefragt sind. Denn diese Berufsleute verfügen über vertiefte Kenntnisse in den Bereichen Gebäudeautomation, Kommunikation und Multimedia (GKM).
Ein Berufsbild – drei Fachrichtungen
Die Tätigkeiten der Gebäudeinformatikerinnen und -informatiker sind vielfältig. Konkret lassen sich drei Fachrichtungen unterscheiden, und zwar die Planung, die Gebäudeautomation sowie die Kommunikation und Multimedia. Das Ziel aller drei Fachrichtungen ist aber grundsätzlich immer dasselbe: Die Gebäudeinformatikerinnen und -informatiker sorgen dafür, dass Gebäude «intelligent» werden, wovon die Bewohnerinnen und Bewohner eines Gebäudes als auch Mitarbeitende in einem Bürokomplex profitieren. Nicht zuletzt deshalb sind die Einhaltung von sicherheitsrelevanten Anforderungen und die Gewährleistung des Datenschutzes für Gebäudeinformatikerinnen und -informatiker von besonderer Wichtigkeit.
Kein Job für «Stubenhocker» . . .
Auch wenn das Wort «Informatik» auf etwas anderes schliessen lässt: Gebäudeinformatikerinnen und -informatiker sind keineswegs «Bürohocker». Im Zentrum ihrer Tätigkeiten steht die virtuelle, aber auch die physische Infrastruktur von Gebäuden. Sie sind deshalb oft unterwegs – sei es zu Auftragsausführungen bei der Kundschaft oder auf Baustellen von Neubauten oder Sanierungen. Mobiles Arbeiten gehört genauso zu ihrem Arbeitsalltag wie der Einsatz von digitalen Hilfsmitteln.
. . . oder «Gewohnheitstiere»
Die technologischen Möglichkeiten entwickeln sich rasant. Das bekommen auch Gebäudeinformatikerinnen und informatiker zu spüren: Was heute noch modern ist, ist morgen schon veraltet. Umso wichtiger ist es, dass Gebäudeinformatikerinnen und -informatiker neben guten technischen und mathematischen Kenntnissen auch Neugierde und Innovation für neue Technologien mitbringen, sowie bereit sind, sich ständig weiterzubilden.
Vierjährige Grundbildung startet 2021
Die Grundbildung zur Gebäudeinformatikerin resp. zum Gebäudeinformatiker wird ab Schuljahr 2021 angeboten. Sie dauert insgesamt vier Jahre. Die Lernenden können am Anfang der Ausbildung zwischen den drei Fachrichtungen Kommunikation und Multimedia (früher Telematiker / -in EFZ), Gebäudeautomation und Planung Gebäudeinformatik wählen. Lernende der Fachrichtung Planung absolvieren zudem je ein Praktikum in den beiden anderen Fachrichtungen. Die Bildung in der beruflichen Praxis findet – wie bei anderen Grundbildungen auch – im Betrieb und an vergleichbaren Lernorten statt. Der obligatorische Unterricht an der Berufsfachschule umfasst über die vier Lehrjahre 2 000 Lektionen.
Lehrstellen in Liechtenstein
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